Dr. med Wolfgang Stegmaier
Dr. med. Wilhelm Pihale
Dr. med. BSc Alexander B. Mann

Einlagen

Einlagen

FRAGE:
Ich habe einige Zeit Einlagen getragen, jetzt wollte ich auf normale Schuhe umsteigen. Leider ist kein Fußbett ausreichend. Muss man solche Einlagen tatsächlich ein Leben lang tragen und zusätzlich zu einem Fußbett im Schuh?

ANTWORT:
Im Kindesalter haben Einlagen in der Regel den Sinn, das Wachstum vernünftig zu lenken, wodurch im Erwachsenenalter häufig auf eine dauerhafte Einlagenversorgung verzichtet werden kann. Bei Erwachsenen sind die verordneten Einlagen in der Regel jedoch dauerhaft zu tragen. In Ihrem Falle ist das sog. Fußbett wie so häufig nicht ausreichend. Ich empfehle orthopädische Einlagen nach Maß in Verbindung mit normalen Konfektionsschuhen ohne besondere Fußbettung oder in Verbindung mit speziellen Einlagenschuhen. Alternativ käme der feste Einbau einer Längs- und Quergewölbestütze durch den orthopädischen Schuhmacher in Frage.

Dornwarzen

Dornwarzen

FRAGE:
Ich habe starke Gehbeschwerden durch Dornwarzen an der Fußsohle. Seit sieben Jahren lasse ich mir diese Warzen immer wieder entfernen, sie kommen hartnäckig wieder.
Wie behandelt ein Orthopäde eine solche Fußerkrankung?

ANTWORT:
Eine Dornwarze entsteht durch verstärkte Hornhautbildung an besonders belasteten Stellen der Fußsohle. Die Hornhaut wächst häufig dornartig in das Fleisch, was sehr schmerzhaft sein kann. Die schnellste Therapie besteht in einer meist unblutigen Abtragung des Dornes mit dem Skalpell. Prophylaktisch sollten diese Stellen der Überbelastung durch eine Maßeinlage entlastet werden. Außerdem sollten Hornhautschwielen regelmäßig nach dem Duschen mit einem Hornhauthobel dünn gehalten werden.
Von diesen mechanisch bedingten Dornwarzen sind die meist schwarzen kleinen Viruswarzen an den Fußsohlen und Handflächen zu unterscheiden. Diese entstehen nicht durch Druck sondern durch Viren und können ansteckend sein. Im Zweifel besser mal dem Arzt zeigen.

Chronische Schmerzen

FRAGE:
Seit 20 Jahren habe ich Schmerzen von der HWS bis zum Steißbein. Fibromyalgie an
beiden Händen. Beide Hüften sind operiert.

ANTWORT:
Es liegen offensichtlich Verschleißerscheinungen verschiedener Gelenke vor. Die Hüften
wurden ja deswegen bereits operiert. Es ist davon auszugehen, dass sich auch
Abnutzungen an den kleinen Wirbelgelenken von der Halswirbelsäule bis zur
Lendenwirbelsäule finden. Unabhängig davon wurde eine Fibromyalgie bei Ihnen
diagnostiziert, was bedeutet, dass Ihr Bindegewebe ebenfalls nicht so gut belastbar ist.
Eine vernünftige Therapie besteht in regelmäßiger körperlicher Betätigung
unterhalb der Schmerzgrenze. Entspannungsverfahren wie die progressive
Muskelrelaxation nach Jacobson oder autogenes Training sind ebenfalls oft hilfreich.
Schmerzlinderung durch Akupunktur statt durch Medikamente.

Bandscheibenvorfall – OP

Frage:
Muss ein Bandscheibenvorfall immer operiert werden?

Antwort:
Wenn eine Blasen- oder Darmlähmung besteht muss in der Regel sofort operiert werden.
Bei Muskelschwächen in Armen und Beinen wird in der Regel auch eher frühzeitig
operiert.
Diskrete und wechselhafte Muskelschwächen ebenso wie Missempfindungen können
häufig ohne Operation behandelt werden.
Wenn nur Schmerzen bestehen ohne Ausfallerscheinungen, sollte eine Operation nach
Möglichkeit vermieden werden.
Das Spektrum der nicht-operativen Behandlunge ist umfangreich. Hier spielt die Erfahrung
des behandelnden Arztes eine große Rolle. Unter anderen in Frage kommen:
Entlastende Lagerung. Wärmeanwendungen. Chirotherapie. Krankengymnastik.
Osteopathie. Akupunktur ist aus unserer Sicht häufig sehr wirksam. Schmerzlindernde,
abschwellende und muskelentspannende Medikamente. Laserbestrahlung. Injektionen an
die Wirbelsäule.

Bandscheibenvorfall durch schwere Arbeit?

Frage:
Was ist ein monosegmentaler Bandscheibenschaden, kann er durch körperliche
Schwerarbeit verursacht werden, durch einen Unfall oder einen starken Schlag in den
Rücken?

Antwort:
Monosegmental bedeutet, dass sich das krankhafte Geschehen nur an einer einzelnen
Bandscheibe abspielt. Der Begriff Bandscheibenschaden lässt offen, ob es sich um einen
chronischen Verschleiß, eine Vorwölbung, einen Vorfall etc. handelt, so dass ich Ihre
Frage, wodurch ein solcher Schaden verursacht sein könnte, nicht mit Sicherheit
beantworten kann. Die häufigste Ursache von Bandscheibenschäden liegt in einer
naturgegebenen Abnutzung, welche mit dem zunehmenden Flüssigkeitsverlust der
Bandscheibe nach Abschluss des Wachstums beginnt. Körperliche Schwerarbeit wird
normalerweise durch eine kräftige Rückenmuskulatur kompensiert. Unfälle und
andere Traumen stellen nur vergleichsweise selten die Ursache eines
Bandscheibenschadens dar.

Arthrose des Fußes

Frage:
Da ich seit einem Jahr erhebliche Schmerzen an beiden Füßen habe, speziell am Rist, möchte ich Sie nun um einen Rat bitten. Ich fühle mich mit meinen 62 Jahren noch recht frisch, da ich aber als Selbständiger in meinem Beruf bis zu vierzehn Stunden am Tag meine Beine belasten muss, verstärken sich die Schmerzen in letzter Zeit sehr. Der Orthopäde diagnostizierte Arthrose und verschrieb mir Voltaren resinat 1 x täglich. Ich möchte mich aber nicht daran gewöhnen. Was raten Sie mir?

Antwort:
In der Regel gilt es zunächst einmal, den arthrotisch veränderten Fuß durch eine Maßeinlage, eventuell auch durch eine orthopädietechnische Zurichtung des Schuhs, im Längs- und Quergewölbe ausreichend zu stützen um der täglichen Überlastung des Fußes
entgegenzuwirken. Ergänzend sollte für eine gute Durchblutung der Füße gesorgt werden, z.B. Einreibung mit Franzbranntwein, Trockenbürsten, Massagen, Wechselduschen, etc.

Auch die Kräftigung der Fußmuskulatur durch banale gymnastische Übungen wie Zehenspreizen, Greifen mit den Zehen, Zehengang, Fersengang hat sich bewährt. Statt Tabletten können Sie sog. Rheuma-Fußbäder versuchen, welche Sie frei verkäuflich in der Apotheke erhalten.